Paul Ben-Haim ist einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Mit dem 68. Band der Reihe Komponistinnen und Komponisten in Bayern erscheint erstmals eine Monografie in deutscher Sprache über ihn.
Er wuchs als Paul Frankenburger in München auf und stand am Anfang einer vielversprechenden Karriere: Bereits mit 23 Jahren wurde er Assistent von Bruno Walter an der Münchner Oper, schon im Alter von 27 Kapellmeister in Augsburg. Doch der zunehmende Antisemitismus zwang ihn 1931 zur Aufgabe seiner Dirigentenkarriere. 1933 entschloss er sich zur Emigration nach Palästina, wo er sich fortan Paul Ben-Haim nannte. Er war maßgeblich am Aufbau des israelischen Musiklebens und einer genuin jüdischen Musik beteiligt. Seine Kompositionen erhielten internationale Anerkennung und werden auf der ganzen Welt gespielt.
Der Band dokumentiert Ben-Haims Lebensweg, bringt in Deutschland bislang nicht bekannte Interviews und erschließt das umfangreiche Werk des Komponisten für den Konzertsaal und den Unterricht. Dabei wird aus verschiedenen Perspektiven Ben-Haims musikalischer Weg aus den Münchner und deutschen Traditionen zu einer jüdischen und israelischen Musik beschrieben.