Wilhelm Killmayer ist im Sommer dieses Jahres (2017) in Starnberg nur wenige Stunden vor seinem 90. Geburtstag verstorben. Was er als Komponist hinterlässt ist ein vielseitiges Œuvre, das beinahe alle gängigen Gattungen bedient, wobei nicht selten eine gewisse Bevorzugung der Stimme durchscheint. Die Betrachtungen seiner Werke sind schließlich umso spannender, da sie nicht nur diesen Facettenreichtum, sondern auch Killmayers selbstbewusstes und zugleich bescheidenes Selbstbild des Nicht-Systematikers abbilden.
Die Beiträge der vorliegenden Monografie verstehen sich als Dokumentation wichtiger musikalischer wie biografischer Stationen Killmayers. Letztere werden hier aus verschiedenen Perspektiven mit einer Chronik, Auszeichnungen, Preisen und Stipendien (Schmitt), biografischen Notizen (Grill), einer Interview-Transkription sowie einem umfangreichen Bildteil dargestellt. Die Betrachtungen verschiedener Werkgruppen und Einzelwerke machen die ganz eigene Klangsprache seiner Musik greifbar.
Neben den bedeutenden Liederzyklen (dt.: Mauser, fremdspr.: Sprau) und Bühnenwerken (Schmitt) werden auch bisher weniger beachtete Werke Killmayers in den Blick genommen, wie z. B. seine Missa brevis (Schachtner) und das Brahms-Bildnis (Esterl), sodass neue Impulse für die Beschäftigung mit seinem Werk und Einzelaspekte seiner Versprachlichung veranschaulicht werden. Auch auf dem Gebiet der Soloklaviermusik (Schmerda) sind zentrale Tendenzen von Killmayers wortloser Musik aufzeigbar.