Eigentlich bestimmen mindestens drei große Begabungen das Leben Kurt Graunkes: die Öffentlichkeit weiß von seiner kompositorischen und von der Dirigenten-Begabung, die sein Leben über Jahrzehnte hinweg füllten und erfüllten. Vom Ende des 2. Weltkrieges bis 1989 hat der aus Stettin stammende Meister in diesen beiden Eigenschaften das Münchner Musikleben maßgebend mitgeprägt.
Darüber vergisst man nur allzu leicht, dass das Dirigieren „seines“ Orchesters immer auch verbunden war mit einer riesigen zusätzlichen Aufgabe des Managements, der Akquisition und Organisation für einen großen Klangkörper. Mit diesen drei Aufgaben, die Graunke genial zu verbinden wusste, drängte er aber auch sein eigenes Können als virtuoser Geiger etwas in den Hintergrund. So muss man von vier herausragenden Fähigkeitn sprechen, die sich alle in ihm vereinigten.