Oskar Sigmunds 75. Geburtstag im August 1994 blieb weitgehend unbemerkt von der musikalischen Öffentlichkeit – umso mehr Veranlassung, diesem Komponisten in der Monographienreihe über schöpferische Musiker in Bayern einen Band zu widmen.
Zwar ist Sigmund nicht hier geboren, aber seine Lebensabschnitte seit der Zeit des Zweiten Weltkriegs haben sich hier abgespielt. Oskar Sigmund läßt den großen polyphonen Geist Johann Sebastian Bachs und Max Regers kongenial lebendig werden. In moderner Klanglichkeit und gleichzeitig traditionsmäßig gebunden zeigt der Komponist einen Weg, wie – besonders in der Orgelmusik – auch heute polyphone Strukturen, inspiriert und gleichzeitig handwerklich streng, ihre Daseinsberechtigung haben.
Dass er bis jetzt noch nicht jenen Bekanntheitsgrad erreicht hat, der ihm gebühren würde, ist zu bedauern, aber nicht gerechtfertigt. Hoffentlich trägt dieses Buch dazu bei, dies zu ändern.